Heute aß ich einen Apfel. Soll ja gesund sein. Nur zum Spaß wollte ich wissen, wie weit denn dieses Früchtchen (Öbstchen?) zu mir reisen musste; jedoch enthielt der Plastikaufkleber anstatt einer Herkunftsangabe nur eine Webadresse. Heutzutage kommt ja kein Kernobst mehr ohne gescheite Webpräsenz aus. Diese Homepage ist einen Besuch allerdings wert. Denn dieser Apfel heißt nicht nur wie eine Angela Merkel-Actionfigur, er bietet auch sonst allerlei spektakuläre Lifestyle-Features:
"Kanzi ist ein erfolgreicher Apfel mit überraschend vollem Aroma. Den Kanzi umgibt etwas Mysteriöses. Wo der Kanzi genau seine Wurzeln hat, das wird uns ein Geheimnis bleiben. Wenn Sie sich oder Ihre Lieben einmal so richtig verwöhnen möchten, entscheiden Sie sich für den Kanzi. Wollen Sie diese Versuchung der Natur einmal selbst probieren oder verschenken? Fragen Sie Ihren Obsthändler nach dem Kanzi."
Was habe ich nur getan? Habe ich dem kometenhaften Aufstieg dieses erfolgreichen Apfels durch schnöden Verzehr ein jähes Ende bereitet? Die Königin, äh, Kanzlerin der Äpfel gemeuchelt? Dem geheimnisvollen rotbackigen Verführer den Garaus gemacht? Das Paradies zertrampelt?
Ich glaube, ich werde nie wieder Obst essen können. Oder nur noch Bananen.
Überigens hat dieser Apfel ganz genau so unspektakulär geschmeckt wie jeder andere Apfel aus dem Supermarkt.
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