Ich glaube, ich habe mal wieder einen neuen Traumberuf: Berater bei Unicef. Das Gehalt ist, sagen wir mal, annehmbar, und ich könnte den ganzen Tag herumlaufen und sagen: "Ich Bin Ein Guter Mensch Denn Ich Bin Da Für Kulleräugige Kinder (im weitesten Sinne)". Ach wär das schön.
Man könnte auch Lotto spielen. In einem sehr wortschönen Artikel über den heutigen hohen Jackpot und die Auswirkungen dieser Gewinnaussicht auf das kollektive Bewusstsein fand ich folgende Formulier ung: "die Gier, vermischt mit der niedrigsten Form der Kreativität - der Konsumphantasie - macht uns unerträglich." Konsumphantasie als die niedrigste Form der Kreativität. So sah ich's nie, aber ich finde, da ist was dran.
Überhaupt: stoße ich in der letzten Zeit auf allerhand schöne Wörter und Formulierungen. Geben sich alle gerade besonders Mühe, weil es draußen kalt und grau ist und die Freude über das Geschriebene das Autorenherz zuweilen erwärmt, oder bin ich gerade ausnahmsweise mal sensibel? Ich weiß es nicht. Ich glaube jedenfalls, ich möchte bald anfangen, schöne Wortee zu sammeln. Hoch entzückt hat mich letzte Woche das hier: "Denn trotz all der Liebeleien, die hier zuweilen heuschoberknazend ins Bild gesetzt werden: Der materielle Aspekt spielt bei der rustikalen Beziehungsanbahnung eine wichtige Rolle." (In einem Artikel über unsere neue Lieblingssendung "Bauer sucht Frau") Heuschoberknarzend!! Jauchz! Ist das nicht großartig? Dieses Wort gibt es doch gar nicht! Der Autor hat es sich ausgedacht. Der Autor ist mein neuer Freund. Wie sind wir nur bislang ohne diese Vokabel ausgekommen? Heuschoberknarzend. Toll.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen